3. Tag - von Hoi Chi Minh zu Friedrich Ebert
12.02.2007

Unser erster Weg führt zum Ho Chi Minh-Mausoleum. Mehr als ein großer, grauer Betonklotz mit Schriftzug des etwaigen Inhalts: „Ho Chi Minh lebt. Er lebt in unserer Sache weiter “, zwei Vietnam-Flaggen und mehreren uniformierten Bewachern lässt sich allerdings nicht sehen. An einem anderen Tag werde ich mich wohl in die lange Schlange der Besucher einreihen.
Uns erwarten die ersten offiziellen Termine: Friedrich-Ebert-Stiftung und die deutsche Botschaft. Die westliche Sicht auf den stattfinden Transformationsprozess Vietnams wird uns unterbreitet. Alle wissen alles, die Europäer sowieso noch mehr. Es wird sich zeigen, ob die Einwohner des Landes deren Einschätzungen teilen. Die Thematik bleibt zunächst theoretisch, ein Einstieg in unser Recherchegebiet aber ist damit gegeben. Es liegt an uns, was wir nun daraus machen werden.
Nachmittags treffen wir uns mit drei Vertretern des kommunistischen Jugendverbandes. Diesem gehören 23 Millionen der Jugendlichen an. Als Jugendlicher gilt man in Vietnam von 16 bis 30 Jahren. Die jungen Menschen seien nicht nur die Zukunft, sondern in Vietnam auch der Hausherr, erklären die Vertreter. Wer in den Verband eintreten darf, wird „demokratisch, also durch Selektion von oben“ entschieden. Die Referierenden sind Mitte bis Ende 40.

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