Die braunen Stalaktiten-Röhren haben uns wieder. Waren die letzten acht Stunden auf dem Moskauer Flughafen zwei Wochen zuvor geprägt von der Neugier und unseren Erwartungen, sind es diese von der Gewissheit: Es geht zurück in den Alltag.
Ich versuche erfolgreich, mir die Realisierung der Realität noch nicht zu gestatten und flüchte mich in die Welt der Akustik.
Die Ohrstöpsel schotten mich ab, bilden eine Kulisse, hinter deren Vorhang ich im Moment nicht schauen möchte. Alanis Morissette beklagt ihr Leben als „Queen of Pain“ und versetzt mich in einen trance-artigen Halbschlaf.
Mein Mantel versucht, die Kälte von meinem Körper fernzuhalten. Liefen wir nicht gerade noch mit Sommerjacke durch die Straßen? Die „ausgeliehene“ Aeroflot-Decke tut ihr Übriges.
Ab und zu höre ich Sara, die mit bewundernswerter Ausdauer die Stunden, Minuten und Sekunden zählt, bis Frau Jeremetjevo unseren Flug ansagen wird. Der Rest der Zeit fliegt mit uns. „Fasten your seat belt. Berlin-Schönefeld.“